Gemeinde Ziltendorf
Die Gemeinde Ziltendorf besteht aus dem Hauptdorf und den Ortsteilen Ernst-Thälmann-Siedlung und Aurith. Das Hauptdorf besteht seit Anfang des 14. Jahrhunderts und ähnelt von seiner Anlage her ursprünglich einem sekundären Rundling. Die Ortsteile entstanden durch das Anlegen von Scheunen und Ställen in den Oderauen, in denen Weizen, Obst und Hopfen angebaut wurden. Dieses Privileg erhielten die organisierten Zeidler, deren Mitglieder überwiegend im heutigen Urad, also östlich der Oder, wohnten. Die Flurnamen lassen auf einen hohen Anteil sorbischer Bauern und Zeidler, bei der mittelalterlichen Besiedlung der Ortslage, schließen.
Ziltendorf ist verkehrsmäßig gut angeschlossen durch Bus und Bahn. Der Verkehrslandeplatz Pohlitz ist nur wenige Kilometer entfernt und der internationale Oder-Neiße-Radweg führt durch den Ortsteil Aurith. Die Nachfrage als Wohnstandort resultiert auch aus der guten Infrastruktur des Ortes. Sowohl Kindergarten als auch Grundschule, sowie Jugendclub, sind im Ort vorhanden. Resultat der Kinder- und Jugendarbeit im Ort ist u.a. auch die große Resonanz auf die Leistungen der Ziltendorfer Einradgirls. Die Waldsportanlage ist großzügig angelegt. Das Bürgerhaus wurde nach dem Hochwasser 1997 saniert, beherbergt eine Ausstellung zum Oderhochwasser und dient den Vereinen des Ortes als Heimstatt.
Ortsbildprägend ist das in den Neunziger Jahren erbaute evangelische Gemeindezentrum, das sowohl durch seine Architektur, und vor allem durch seine Aktivitäten im Kinder-, Jugend- und Familienbereich und durch Veranstaltungsangebote offen und einladend wirkt. Im Ortsteil Ernst-Thälmann Siedlung, der von den Wassermassen 1997 besonders betroffen war, erinnert ein Gedenkstein an die gemeinsam bewältigte Hochwasserkatastrophe. In Aurith, direkt hinter dem Damm und am Radweg gelegen, wird Geschichte anhand der heute geteilten Ortschaft erlebbar, vor allem, wenn die ehemalige Fährverbindung wieder belebt werden kann.
Die großflächigen Acker- und Weideflächen in der Ziltendorfer Niederung sind die Grundlage für die hauptsächlich landwirtschaftliche Ausrichtung in diesem Gebiet. Der Landschaftspflegehof verarbeitet und vermarktet eigene Erzeugnisse. Für Handel und Gewerbe stehen zwei größere Märkte (Raiffeisen, Philipps) sowie Fleischer und diverse Gasthöfe und Gaststuben. Medizinische und dienstleistende Einrichtungen wie allgemeinärztliche und zahnärztliche Praxis, Physiotherapie, Friseur und Kosmetik sichern die ortnahe Versorgung. Eine Sparkassenfiliale ist im Ort. Ein erschlossenes Gewerbegebiet bietet gute Voraussetzungen für die Ansiedlung von weiteren Firmen in Handwerk und Gewerbe.
Zu den größten geschichtlichen Ereignissen des Ortes Ziltendorf zählt wohl das "Jahrhunderthochwasser" der Oder im Jahre 1997. Es überflutete die gesamte Oderaue mit den Ortsteilen Ernst-Thälmann-Siedlung und Aurith, die nur durch die Hilfe zahlreicher Spenden in den darauffolgenden Jahren wieder aufgebaut werden konnten. Kaum vorstellbar ist es für die Besucher heute, wie es damals nach dem Deichbruch aussah. Nur noch auf Fotos und anderen Dokumentationen erkennt man das Ausmaß dieser Naturkatastrophe.
Wappen
Das Wappen der Gemeinde zeigt in Blau, unter silbernen Wellenbalken, eine goldene Korngarbe begleitet rechts von einem goldenen Kleeblattkreuz und links von einem goldenen Doppelhaken.
(033609) 88100 Frau Priewisch-Lotz
(033609) 88102 Frau Priewisch-Lotz
E-Mail:
Homepage: www.ziltendorf.de
Aktuelle Meldungen
„Die Fährverbindung Aurith-Urad als Meilenstein für die Tourismusentwicklung in der dt-pl Grenzregion“
(02.10.2020)Am 30. September erfolgte im deutschen Aurith der formale Austausch der Partnerschaftsvereinbarungen als weitere grundlegende Voraussetzung für die Umsetzung des grenzüberschreitenden Förderprojektes.
Die 10-köpfige polnische Delegation, angeführt von Herrn Leszek Bajon – Landrat von Slubice sowie Herrn Marek Kolodziejczyk – Bürgermeister der Gemeinde Cybinka wurde mit Hilfe des Rettungsbootes der Freiwilligen Feuerwehr Brieskow-Finkenheerd vom Zefiranleger in Urad zur Fährbuhne Aurith übergesetzt. Ein willkommener Test auch für die Kameraden der Feuerwehr.
Die Delegation des Amtes Brieskow-Finkenheerd wurde von dem Vorsitzenden des Amtsausschusses Jörg Fiedler und dem allg. Stellvertreter des Amtsdirektors Dirk Wesuls angeführt.
Nach kurzen Grußworten beider Seiten erfolgte noch auf dem Fährbuhnenkopf die Übergabe der Dokumente, bevor dann die Gespräche bei einem kleinen Imbiss im Radlerhof Aurith fortgesetzt wurden. Doppelte Arbeit hatte hierbei wieder in bewährter Form Frau Marta Sztelmach-Wiecek, Geschäftsführerin des FSO Förderverein Schlaubemündung-Odertal e.V., die mit Ihrem Verein als wichtiger Projektpartner und Bindeglied zwischen beiden Ländern fungiert und außerdem als Dolmetscherin die Kommunikation ermöglichte.
Im Oktober wird nunmehr das deutsche Projektteam seine Arbeit aufnehmen. Hierbei geht es vornehmlich um die Aktualisierung des Entwurfs und Erneuerung der erforderlichen behördlichen Genehmigungen. Auf polnischer Seit liegt die Baugenehmigung für den geplanten Aussichtsturm bereits vor. Die bauliche Realisierung beider Teilmaßnahmen ist für 2021 geplant.
Karsten Richter
Außenverwaltung
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